Baumpflanzung wirtschaftlich

Am Wochenende sind wir in die Stadt gefahren, zum Martini Markt, Geld verbrennen, der Kinder wegen. Was wir können, machen auch andere, nur in größerem Stil. Neben der viel befahrenen Bundesstraße hat man für die 5,8 Radfahrer im Jahr einen Radweg gebaut. Gut, ich habe ihn nicht direkt bezahlt und er hat den Vorteil, das die Mautpreller (LKW) keine riskanten Überholmanöver mehr machen müssen. Vor 2 Wochen hat man angefangen dort Bäume zu pflanzen. Als wir am Samstag dort entlang fuhren, lagen sie

einfach hingelegt

abgelegter Baum

3 Tage ohne Wasser und Brot schon da, ein paar Bäume. Jeder der den Beruf des Gärtners mal erlernt hat weiß: da liegen 5 Jahre arbeit und sterben vor sich hin. Früher, als man noch keine Handys hatte und das Telefonnetz unbrauchbar war, hat man die Löcher gemacht, die Stangen geholt und dann die Bäume. Damit Sie nicht eingehen. Das ist natürlich wirtschaftlicher Unfug, denn es geht ja nicht um die Bäume, sondern ums Geld verdienen. Dann holt man das, wo gerade die Technik frei ist.

Pfähle und Löcher ohne Baum

Und was ist und noch aufgefallen?? Kein Mensch weit und breit der da arbeitet. Dienstag, kurz nach 10… Und da gibt es doch all die Debatten über „nicht Termin- gerecht“,  „zu teuer“ und „schlechte Qualität“ im öffentlichen Sektor. Das hier ist wieder mal ein kleiner „Flughafen“… Ein schwacher Trost: eines von diesen „dicken“ Autos stand auf dem Feld und beobachtete mich beim Fotografieren, vielleicht bewegt sich ja etwas, der Bäume wegen.

Ich bin kein grüner Phantast, aber wenn ich sehe wie aus „wirtschaftlichen“ Gründen mit Lebewesen umgegangen wird, ist mir ganz anders. Überlegt mal, wie wir zur Kasse gebeten werden wenn wir auf vereister Fahrbahn wegrutschen und so ein Bäumchen abknicken….. und mir täte das dann auch noch Leid!

Nachtrag: Ich bin Heute dort vorbeigefahren, Zustand unverändert.

Nachtrag 2 (eine Woche Später): Wir sind wieder in die Stadt gefahren, der Lebenserhaltung wegen: Brot, Wurst, Butter. Es waren dann doch für alle Bäume Hölzer da, nur der Verbisschutz und der Haltegurt fehlen noch.

fast fertig

Eigentlich unverständlich ,weiß doch jeder, das es nicht viel Wind braucht, um die Ahörner als Windflüchter dastehen zu lassen. Wir werden sehen, was in einem Jahr noch lebt.

Nachtrag 3: 2 Wochen später: komplett

Hausaufgaben?????!!

in der Schule gemacht

So Nicht!!!

Damals, als ich zur Schule ging, gab es schon die Möglichkeit Hausaufgaben im Schulhort zu machen. Früher hat die Hortnerin (meine hieß Frau Lindner) aufgepaßt, das alles richtig und (halbwegs) ordentlich erledigt wird. Heute ist es weder das Eine noch das Andere. Jeden Abend sitzen wir mit unserer Tochter und kontrollieren die kontrollierten Hausaufgaben, um sie mit ihr nochmal zu machen.  Es ist nicht so, das sie es nicht kann- Mangel an Konzentration und jede Menge Ablenkung im Hort sind hier die Ursache. Beschweren hilft nicht. Also Quälen wir unser Kind weiter- nach 16 Uhr, wenn die Leistungskurve eines Menschen „Bodenkontakt“ hat machen wir Hausaufgaben…

moderne Kirche???

Schön, wenn alte Gebäude wieder saniert werden, historische Bauten in neuem Glanz erstrahlen. Gerade bei sakralen Bauten wird dabei viel aus Spenden finanziert. Nun will sich die Kirche ja auch als moderne gesellschaftliche Einrichtung präsentieren, Umweltschutz und Ressourcenschonung sind dabei keine Tabuthemen mehr.

sanierte Kirche

sanierte Kirche

Wenn man jedoch mit offenen Augen durch die Landschaft geht fällt eines auf: die Kirche leistet sich den Luxus von Kupferdachrinnen. Warum eigentlich? Historisch eben.(???) War das wirklich so? Wie Detailgetreu ist das? Eigentlich alles Blödsinn! Die Dachrinne fand ja erst im 18. Jahrhundert rege Verbreitung und war dann oftmals aus Holz. Das Fallrohr, wie wir es heute kennen, gab es so ja auch nicht, sondern die Rinne hatte sogenannte Wasserspeier, die oftmals kunstvoll verziert waren. Also ist hier nichts original oder historisch. Wäre auch nicht schlimm, wenn nicht Kupfer ein so wertvolles Metall wäre. Wir erinnern uns: ohne Kupfer keine Buschfunke, keine Verblödungsmaschine, kein Staubsauger und und und (gemeint sind hier Handy, Fernseher und Computer). Da gibt es Leute, die der Bahn, den Windrädern und Energieversorgern Kupferkabel klauen um sie zu recyclen.

Kupferdachrinne

Kupferdachrinne

Und was machen wir daraus? Kupferdachrinnen, die dann auch nur wieder geklaut werden. Das alles unter historischem Vorwand. Und wenn sie nicht geklaut werden, dann vergammelt der wertvolle Rohstoff so vor sich hin und speit bei Regen nicht ganz ungiftiges Wasser. Wie schön wäre es doch, wenn man sich anstelle des Kupfers lieber an historische Formen für Wasserkasten und Auslauf halten würde. Auch sahen die Bögen damals ganz anders aus. Oder man betrachtet die Dachrinne als technisch notwendige Einrichtung und baut sie neuzeitlich. Wenns um die Haltbarkeit geht: es gibt auch Titanzink….