Manchmal sucht man etwas und findet- aber nicht das Gesuchte. Auf meiner Suche nach einem Gameboy sah ich eine Uhr… Sie sah heruntergekommen aus, hatte aber für mich das gewisse Etwas. Als „Meuther Uhr“ bei einer Onlineauktion angeboten, gefiel sie mir trotz ihres unschönen Zustands.
Das Zifferblatt ist verschmutzt und auch Gewichte und Pendel sahen schon mal schöner aus.
Also habe ich mich daran gemacht, alles etwas aufzuarbeiten. Besonderes Augenmerk fiel dabei auf das Zifferblatt, die Zwischenräume der Zahlenzeichen und die Zeichen selbst waren besonders reinigungsbedürftig. Aber auch der furnierte Hintergrund war ziemlich ungepflegt.
Mit viel Geduld, altem Leinöl und Metallpoliermittel wurden die Teile wieder ansehnlich. Es dauert mehrere Stunden, bis alles wieder glänzt. Aber mit jeder Minute war mehr zu erkennen, das es eine wirklich hübsche Uhr ist.
Friedrich Mauthe Schwenningen war ja nicht irgendein Uhrenbauer…. Die Firma existierte von 1844 bis 1975 und ging an der „Quartzuhrenkrise“ zu Grunde. Qualität und Innovation kennzeichneten lange Zeit ihren Weg. Als ich die Uhr ersteigerte, wußte ich nicht, was ich da kaufe. Auch „Freund Google“ konnte mit „Meuther Uhr“ nichts anfangen.
Als besonders schön empfand ich es, das auf dem Gehäusedeckel ein Datum steht, demnach ist meine Uhr mindestens Baujahr 1970, wenn nicht älter. Sie besitzt übrigens schon 2 Kunststoffzahnräder…
Das Rechenschlagwerk mit 3 Klangstäben hat einen schönen hellen Klang- die Uhr schlägt zu halben und vollen Stunde.
Alles in allem hat es sich gelohnt. Seit einigen Tagen hängt sie an der Wand und läuft. Eine kleine Besonderheit hat sie: Hängt man das Läutwerkgewicht über Nacht aus bleibt sie um 0.35 Uhr stehen. Ich habe es daher vorgezogen die Hämmer abzustellen. Das ist ohne Probleme möglich – Nachteil – man muß die Uhr jedes mal von der Wand nehmen und das Gehäuse öffnen. Vor- und Nachteile eines relativ dichten Gehäuses…
Sie hat eigentlich noch keinen Platz, aber weggeben kann ich sie nicht, sie ist zu schön.