Als ich jung war, wollte ich viel: Motorrad, Sportwagen, Wohnung, Sex. Wie Millionen anderer Menschen war das mit dem Budget kaum vereinbar. Also blieben die beiden ersten Dinge auf der Strecke. Dann kamen Töchter, Familie, Verantwortung und ein Haus. Immer wieder war ich ein wenig neidisch auf die Leute die „ein Pferd aus Stahl“ ihr Eigen nannten.
Für meine (Stief-) Tochter hatte ich eine alte Piaggio Zip (50ccm) wieder fit gemacht, die sie dann aber nicht brauchte- ich fuhr 3000 km in einem Jahr damit. Zugegeben so ein 50er Roller ist auf dem platten Land für Männer fast peinlich, aber das Gefühl von Freiheit…
- mit Topcase
- meine Piaggio
Als dann meine jüngste den A1 machte, fragte ich mich, ob ich das wirklich wollte oder nur einen Haufen Geld verbrennen würde… In den einschlägigen Foren wurde immer vor dem B196 gewarnt- „herausgeworfenes Geld“ „lieber gleich den richtigen Schein machen!“ So wurde argumentiert. Aber, was passiert, wenn man auf dem Moped sitzt und dann feststellt, das der Jugendtraum sich nicht so toll anfühlt wie man immer glaubte? Wenn man dann noch das Motorrad dazu rechnet… Nur so lässt es sich erklären, das man Motorräder mit 300…1000km auf der Uhr relativ günstig bekommt. „Wegen Hobbyaufgabe günstig abzugeben“ wird dann als Verkaufsgrund angegeben.
Also entschied ich mich für die B196 Erweiterung. Dann Jacke, Hose, Stiefel und Handschuhe gekauft. Nierengurt und Helm hatte ich ja schon.
Fahrschule: im Kreis fahren (gar nicht so leicht) punktgenau anhalten, ausweichen, Notbremsung. Spezielle Verhaltensregeln, erkennen von Gefahrensituationen. Im Gespräch mit einem Kollegen musste ich feststellen, das ich eine gute Fahrschule „erwischt“ habe. Woran man das erkennt? Man macht wirklich Theorie und fährt in der Praxis nicht nur hinterher. Fehlverhalten wird gesehen und erklärt.
Dann war es so weit- in Magdeburg gab es meine Maschine im Angebot, 500 Euro günstiger als normal, also „nur“ 3000€!
Es ist schon eine Umstellung, wenn man mit Navigation fahren muss und nur einen „Stöpsel“ im Ohr hat. Auch eine der Sachen, die ich mir einfacher vorgestellt habe- Stöpsel rein, Helm auf, fertig??? Weit gefehlt! Da ein Helm ja eng sitzt, fallen die Ohrhörer meist aus dem Ohr, sobald man den Helm aufsetzt.
Es kam wie es kommen musste: ich hab mich durch Umleitungen total verfranzt…
Begeistert hat mich dann der LED Scheinwerfer, dessen Einsatz nicht geplant war- aber verfahren kostet Zeit, und irgendwann wird’s dunkel.
Das Alles ist im September ’23 passiert- vor über 8000 Kilometern.
Es war für mich goldrichtig, erst einmal nur die Erweiterung zu machen. Die Fahrleistungen einer 125er
sind mir auch fast ausreichend, aber bei starkem Gegenwind kommt man dann kaum an die 80Km/h. Also werde ich doch noch einen A2 Schein machen.