Strom zum Selbstverbauch- Unfug für alle

der Anfang

Niemand weiß, ob der Fritze nicht doch lieber Atomstrom in seiner Amtszeit Salonfähig machen will und den Kauf von Solartechnik erschwert, also hab ich kurzerhand ein Balkonkraftwerk gekauft und auf das Dach unserer Scheune gebaut (bauen lassen). Natürlich alles angemeldet und legal.

Eine große Anlage mit Speicher ist mir zu teuer und die Mietvariante rechnet sich auch kaum. Also muss die kleine reichen.

Balkonkraftwerk am Terrassenzaun

Probelauf vor der Montage

der Kontrollfreak

Im Netz heißt es immer : Funktionskontrolle via App. Klingt gut- ist aber oft nur die halbe Wahrheit. Man denkt so: App aufs Handy und über irgendeine NFC /Bluetooth Kopplung zeigt mir die Anlage dann wieviel Strom sie produziert und oder was nicht funktioniert. Weit gefehlt, habe ich doch den chinesischen Geheimdienst vergessen.

Um die Anlage in den „verbose Mode“ zu bekommen braucht man eine „DCU“ oder „DTU“ (Digital Communication Unit/ Digital Transfer Unit). Diese kleine Kiste kommuniziert mit dem Wechselrichter und braucht dann einen Internetzugang. Jetzt kann man mit der Handyapp darauf zugreifen. Natürlich alles mit Passwort und Username. Die einzigen, die so an die Daten kommen, sind Geheimdienste und Hacker. Dabei kennen die doch schon den Grundriss unseres Hauses durch die Staubsaugroboter.

Selbstverbrauch

In meinem Fall müsste ich noch 2 Powerline Adapter haben, um das Internet in die Scheune zu bekommen, da die Kommunikationseinheit im Haus zu weit entfernt wäre. Da so eine „Mini- PV“ ja nur maximal 800W leistet, habe ich mal nachgesehen, was an Strom dann für den ganzen Quatsch gebraucht wird. Die DCU ist mit 2 Ampere angegeben, macht also bei 5 Volt 10 Watt. Die Powerline- Adapter brauchen nochmal 5Watt je Stück… Sind also 20 Watt, die ich von der Produktion der PV- Anlage abrechnen muss? Nee Falsch! sind 40 Watt!!! In der Nacht beziehe ich ja teuren Strom aus dem Netz für den Betrieb der Spionagetools. Wenn man im Jahresdurchschnitt 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht rechnet….

Mini- PV auf dem Scheunendach

Anlage auf dem Dach

Fazit

Ich werde das wohl sein lassen und die Werte von unserem digitalen Zähler auswerten. Außerdem gibt es ja die LED am Wechselrichter: blinkt sie Rot, ist was kaputt- blinkt sie „grün- langsam“ heißt das wenig Strom, blinkt sie „grün- schnell“ wird viel Strom produziert. Es stört mich massiv, das ich dafür wieder eine Internetverbindung benötige und das alles wieder „Cloudbased“ ist. Warum eigentlich….

 

 

9 Gedanken zu „Strom zum Selbstverbauch- Unfug für alle

    • Gratulation- gehört ’ne Menge Planung dazu. Dann müsste ich ja irgendwas autark betreiben- denn für’s Einspeisen bräuchte ich ja eine Genehmigung, die ist bei uns hier mancherorts schwer zu bekommen, weil es hier schon „zuviel“ grünen Strom gibt. Wir leben ja hier an der Nordgrenze Brandenburgs zu MV, hier wird viel Windkraft erzeugt, natürlich auch Solar. Wieder so ein Infrastruktur Dings- Die einen wollen die Leitungen nicht oberirdisch, wegen der Vögel, die anderen nicht im Boden, wegen der Magnetfelder…. Ich würde denen einfach mal den Strom abschalten, bis sie sich geeinigt haben. Aber das mit dem Selbstbau ist schon eine gute Idee.

      • Demnächst soll es „Energiegemeinschaften“ → https://erneuerbare-energie-gemeinschaften.de/ geben, die unter sich den erzeugten Solarstrom lokal an die Teilnehmer verteilen – das soll die Netze entlasten und den Preis reduzieren, gleichzeitig den Erzeugern mehr für den Strom bringen als sie bisher von den Netzbetreibern vergütet bekommen.

        [Das Tragwerk für die Panel stammt aus Polen und war um die Hälfte preiswerter als jedes Angebot aus D, wobei manche Firmen nicht einmal geantwortet haben! Die (RECA SOLAR) haben Mitarbeiter die Deutsch sprechen und die Abwicklung war wirklich kundenfreundlich].

        Wenn Hilfe bei der Planung gebraucht wird: Ich verfolge keinen wirtschaftlichen Zweck, könnte aber in Vorfeld beraten nachdem ich eineinhalb Jahre an dem Projekt hier gearbeitet & gelernt habe.

        • Das ist ein gutes Angebot von Dir, aber ich verfolge da keinerlei Ziele. Mein Blogartikel sollte nur aufzeigen, wie unsinnig es ist, die ganzen technisch möglichen Überwachungsmechanismen für so eine Mini- PV zu betreiben- dann verbraucht man einen Teil der erzeugten Elektroenergie wieder selbst- und ich habe da noch keinen digitalen Zähler eingerechnet, den kann man über einen Port der DCU zusätzlich noch betreiben- wahrscheinlich wieder 5 Watt…. Also wäre man dann bei 25 (!) Watt, die nur für die Kontrolle der Anlage drauf gehen. – Und das ist technischer Unfug- für mich jedenfalls. Ich halte PV Anlagen keinesfalls für Unfug- nur über deren Recycling muss man sicher noch mal intensiv nachdenken.

          • Wenn man an Kleinanlagen denkt sind die benötigten technischen Einheiten (Wechselrichter, Batterien, Steuerung und Auslesen von Daten) im Verhältnis zum Ertrag nie wirtschaftlich.
            Deswegen habe ich ja überdimensioniert um das Verhältnis Ertrag zu Anlagensteuerungs- und -überwachungskosten zu verbessern.

            Die Recyclingumstände werde ich bestimmt nicht mehr erleben, möglicherweise die Amortisation, denn zwischen März und Oktober beziehen wir keinen Strom mehr aus dem Netz, speisen (allerdings zum Spottpreis von 0,08 EuroCent) ein.

            Als Biologe sehe ich den dringenden Bedarf mehr gegen den Klimawandel zu tun (siehe → https://www.re-actio.com/wordpress/?p=73917 ) und die Anlage ist mein Beitrag dazu (abgesehen davon habe ich seit 2004 nie wieder ein Flugzeug betreten).

          • Mit dem Klimawandel bin ich voll auf Deiner Seite (auch wenn ich gern Verbrenner Motorrad fahre), die liebe Sari von Heldenhaushalt.de wollte für ihr „Projekt 52“ am Jahresanfang Themen haben, und ich habe „Wasser“ in den „Topf“ geworfen- Mein Plan ist, aufzuzeigen, wie alte Meliorationsanlagen aus DDR- Zeiten hier „gepflegt“ werden. Ich wohne am Rande eines ehem. Feuchtgebietes… Um es kurz zu machen- die Wehre sind seit Jahrzehnten immer offen, aber die Gräben werden regelmäßig ausgebaggert/ gereinigt. Der Wasserstand ist um Meter gesunken- und keiner stört sich daran. Ich stelle mir die Frage, was passiert eigentlich, wenn die ersten Tiefbrunnen versagen….

        • Da wird deutlich, daß es sich nicht um ein isoliertes System der Erwärmung handelt:
          Menschen verbrauchen ein mehrfaches dessen, was der Planet hergeben kann – da ist eben irgendwann Schluß!

          Was Viele nicht verstehen:
          Die Tatsachen zu leugnen bedeutet nicht deren Verschwinden – der Raubbau geht weiter und die Kurve [https://www.re-actio.com/wordpress/?p=73917] ist bereits in der Endstufe ….

    • Ich habe einer Herf 800- bei dem ist das leider erforderlich. Ich müsste das Ding ja auch nicht im LAN haben- es würde mir ja reichen, wenn man mit dem Handy via Bluetooth/ NFC eine Verbindung herstellen könnte…

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