Wenn man in der Nähe der „Stadt der Pferde“ wohnt, kann man das leicht erklären- und nur den Kopf schütteln. Jede Menge „Haferfresser Transportsysteme“- Da werden teilweise richtige große LKW als „Wohnmobil“ genutzt- als fahrbarer Pferdestall mit Einlieger- Wohnung sozusagen. Meist Kommt dann noch ein großhubiges Automobil hinzu- für die „Begleitpersonen“.
Wenn dann Fohlentreff, Hengstparade, Stutenshow, Dressurreiten, Springturnier oder irgend ein solches Event stattfindet, werden die Nerven der Einheimischen bis an die Grenzen belastet. Überall im Umfeld rollen auf den Landstraßen eben jene Hafermotor – Fahrgestelle. Um die Tiere nicht so zu schütteln werden maximal 70km/h erreicht. Bremsen ist auch zu gefährlich- da muss ein anderer schon mal auf seine Vorfahrt verzichten, auch, wenn er eine Gefahrenbremsung machen muss oder mit dem Motorrad unterwegs ist. Weiß doch jeder, das Motorrad fahren gefährlich ist…
Da Reit- und Dressurpferde scheinbar ohne eigene Beine geboren werden, ist es notwendig sie vom Event auf die Koppel, und zurück, zu fahren.
Die „Naturliebhaber“ beschweren sich dann über die unangenehme Witterung und den Klimawandel, auch die bösen Landwirte, die ihren Diesel wieder subventioniert bekommen sind Schuld- aber selbst verbrennen sie hunderte Liter Kraftstoff für totale Dekadenz.
Ich mag Pferde- schöne, saubere und stolze Tiere, aber das Drumherum…
Der CO2-Abdruck sind ja nicht nur die Fahrzeuge, mit denen die Pferde rumgefahren werden. Da werden riesige Stallanlagen gebaut. Und beheizt. Die Tiere fressen auch richtig was und das Pferdefutter ist richtig CO2-intensiv. Da kommt so ein Turnierpferd nach diversen Berechnungen auf 10-13 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr, was halt dem Ausstoß eines Durchschnittsmenschen entspricht. Wenn die Pferde dann noch zu Turnieren quer um die Welt geflogen werden, ist der CO2-Ausstoß fast schon kriminell, aber da stellen sich dann auch harte Tierschutzfragen.
Eigentlich war ich nur „etwas“ wütend- wegen der „Haferfresser Transportsysteme“ – und sehe das auch etwas differenzierter. Besonders erschreckt hat mich die Rücksichtslosigkeit zweier Turnierbesucher, der Eine, der mit einem A8 mich ansah um mir dann die Vorfahrt zu nehmen, oder der Typ mit dem umgebauten 10Tonner, der klar erkannt hat, das ein Motorrad auch bremsen besitzt und er also mal locker auf die Straße ziehen kann. Ganz abgesehen von den „Bremsern“ die den Verkehr auf einer Umleitungsstrecke „beruhigen“. In der Gesamtheit ist es natürlich erschreckend, auch wenn ich Die von Dir genannten Zahlen nicht verifizieren konnte und sie etwas hoch empfinde. Erstaunlich, das man nach Berechnungen der Schweizer Esu- Services GmbH etwa 21000km Auto fahren kann, für den CO2 Aussoß eines Pferdes. Aber Ehrlich- diese Tiere haben auch ein Recht darauf hier zu leben- nur das „Brimborium“ drum herum…
Moin aus Papenburg
Eine Weile habe ich im Münsterland gelebt, da ist rund um Warendorf ein weiterer Schwerpunkt des Reit*SPORTS* [ich finde schon diese Bezeichnung irreführend, Sport machen die Pferde – die Reiter heimsen den Ruhm für gute Leistung der Pferde ein].
Daher stelle ich nur fest: Das mit dem ReitSPORT ist ein riesiges Geschäft das auf Rücken und Beinen der Pferde aufgebaut ist. Die Tiere werden (teilweise) zu Bewegungen und Handlungen gezwungen die ihnen (als Tierart) fremd und zuwider sind – blank und ohne Euphemismus nennt man es „Tierquälerei“ …. das Getue rund um die Ereignisse, die Bekleidung und das Verhalten sind antiquiert und täuschen Vornehmheit, Elitezugehörigkeit und gehobene Umgangsformen vor. Möchtegern Aristokraten – doch im Gegensatz zu diesen haben sie zwar Geld, doch es fehlt der *Stallgeruch* der Aristokratie, Abziehbilder, die nie das Original auch nur annähernd erreichen werden. Schon weil GIER wahren Aristokraten zuwider ist.
Dem habe ich kaum etwas hinzuzufügen- hier in der „Stadt der Pferde“ kann man an Stelle von Sport auch Reiten wählen- diese Klassen sind „berühmt“ und haben bis jetzt regelmäßig für Kopfschütteln gesorgt- oft werden dort Kinder solcher „Aristokraten“ beschult, die dann genau wissen, das Mutti oder Papi das schon regeln- mit Geld.
Anekdotisch / off topic:
Das Orchester meines ersten Gymnasiums mit 350+ Jahren Tradition, „Hohe Landesschule Hanau“ wurde im Wesentlichen mit *gestifteten* Instrumenten ausgestattet.
Ganz sicher kenne ich einen Fall:
Ein Klassenkamerad hatt zwei Fünfen – was normalerweise zum Sitzenbleiben & Wiederholen des Jahres geführt hätte – der Vater, Werksbesitzer, spendete einen Flügel und schon flog die eine Fünf weg, die Versetzung wurde wieder möglich – und in einer Sonderkonferenz bestätigt.
[Die Einweihung des Flügels erfolgte in einem Festakt am Beginn des neuen Schuljahres]
Ich nehme mal an gute Noten im Fach „REITEN“ werden durch Sachspenden ermöglicht ..?!
Ob da gute Noten im „Reitsport“ eine Rolle spielen kann ich so nicht beantworten- aber völlig aus der Luft gegriffen ist das sicher nicht. Zum Glück habe ich keine Kinder mehr die von unserem „Bildungssystem“ bearbeitet werden.