OBD Codes- und nur ein Dieselfilter

Wenn man sich ein gebrauchtes Auto kauft, erwirbt man immer eine große Unbekannte. Wie hat es der Vorbesitzer mit der Wartung gehalten? Was wurde unter den Teppich gekehrt???
Wenn dann nach 5000 Km unter bestimmten Betriebsbedingungen die gelbe Lampe der Motorkontrolle aufleuchtet und die Bordelektronik ein „Piep“ von sich gibt, hat man vor der nächsten Rechnung Angst. Immer wenn der Motor meines Berlingo (1,6Hdi -> 3001/ AFH) Drehzahlen bringen sollte, kam dieses „Piep“ und besagte gelbe Lampe. Nach 4 mal fahren ohne Fehler, verschwand das Lämpchen wieder. Als ich neulich einen Schreibtisch nach Berlin bringen mußte, ging nicht nur die Lampe an, nein auch der Motor aus… Es half nur, die Zündung aus und wieder an zu machen, um weiter zu kommen. Auf Motorbremsungen reagierte das Gefährt genauso- „Lampe an“ „piep“ und dann Maschine aus. Höchste Eisenbahn mal in einer Werkstatt vorbei zu fahren um sich den Tod des Turboladers oder der Einspritzpumpe bescheinigen zu lassen.

sieht teuer aus

schön ist anders…

Der Mann in der freien Werkstatt war anständig: er erklärte mir, das er die Markenspezifischen Testgeräte / -Programme nicht habe, diese hätten nur Vertragswerkstätten… Ich habe mir dann aber die Mühe gemacht im Internet nachzusehen… Auf OBD-codes.com fand ich dann genaueres. Allerdings in englisch. Der Fehler P1113 ist Herstellerspezifisch- alle Codes die mit P1xxx beginnen sind Markenabhängig. Ich konnte mir daher die Erklärung nur aus mehreren Forenbeiträgen und Webseiten „zusammenreimen“ Für die hier gemachten Angaben/ Übersetzungen übernehme ich weder Garantie noch Haftung, da sie aus Quellen stammen, die ich nicht überprüfen kann…

 

P0087: Rail/ Systemdruck zu gering
Symptome:
– Motorkontrolle „ein“
– wenn mehr als ein Fehlercode dann Luftsensorproblem möglich, zu wenig Luft oder Sensor falsch codiert/ programmiert (Fehlanpassung)
-unruhiger Lauf, Fehlzündungen, Verlust an Beschleunigung und Kraft tritt vermehrt auf, wenn mehr Kraftstoff benötigt wird

Ursachen:
-schlechte Kraftstoffpumpe
-verstopfte Filter/ Siebe
-falsch eingestelltes Kraftstoffmaximum
-defekter Kraftstoffdrucksensor

P0093: großes Leck im Kraftstoffsystem (Druckabfall im Hochdruckbereich)

Symptome:
-Motorkontrolle „ein“
-Leistungsabfall
-nach 1Minute Motor „Stop“

Ursachen:
– Injektorfehler (Düse)
– Common Rail Leckgage
– Kraftstoffdrucksensor defekt
– Kraftstoff-/Einspritzpumpenfehler
– Kraftstoffheizung konstant an
– Kraftstofftemperatursensor defekt
– Leck im Hochdrucksystem
– Korrosion an Sensorstecker(n)/ elektronischen Komponenten
– Fehlfunktion in der Kraftstoffdruckreglung
– Leck an/ in der Einspritzpumpe
– Stellmotorfehler in der Reglung (klemmt?)
– ECM Fehler

Achtung! Unbedingt prüfen, ob Diesel im Motoröl ist, um interne Lecks auszuschließen.

P1113: IAT Sensor offen/ Kurzschluss

Einlassluft Sensor offen (kein Kontakt) oder Kurzschluss (Werteanomalie)

Die vom Sensor übermittelten Werte sind nicht plausibel

 

Schweren Herzens machte ich mich also auf den Weg in die Vertragswerkstatt…
Resümee:
Die für 60000 km Laufleistung konzipierte Filtereinheit war nach über 130000 gefahrenen Kilometern dicht.
Sie hatten die Einheit vorrätig und auch noch den anderen Kraftstoffilter- NUR 90 Euro.

Erklärung: der Druckabfall in der Kraftstoffzufuhr wurde durch Luftblasen verursacht, die Werteanomalie am Luftsensor durch eine Motorbremsung. Wer Erfahrungen mit alten Dieselmotoren hat, weiß: wenn der Filter zu ist holt sich der Motor Luft- egal wie dicht die Kraftstoffanlage ist… Durch die Luftblasen gab es dann natürlich einen großen Druckabfall  in der Einspritzanlage, die das On Board Diagnosegerät als Leck in der Kraftstoffanlage interpretierte und die Motor dann abschaltete.
Jetzt rennt er wieder, bei der Maschine bin ich jedoch vorsichtig- der Turbolader ist durch ein Sieb in der Ölzuleitung schnell mal überhitzt…

 

Zahnarzt in Ungarn

Der Alptraum eines jeden Urlaubers: man sitzt am Frühstückstisch und dann knackt es… Zahn abgebrochen.
Als erstes habe ich dann versucht mit meiner Krankenkasse zu telefonieren- die kostenfreie 0800ter Nummer funktionierte aus Ungarn schon mal nicht: „Service nicht verfügbar!“ meinte die Computergenerierte Stimme. Also im Internet nachgeschaut: für die TK lautet die Nummer: +49 40 – 85 50 60 70. Natürlich ist sie nicht gleich zu finden, sondern unter „weitere Kontaktmöglichkeiten“ ein wenig versteckt.
Nach dem unsere Vermieterin ein wenig herumtelefoniert hatte, war ein Termin zur Begutachtung schnell gemacht.

in Heviz

Hier ist die Zahklinik untergebracht

Wie bei uns üblich, rechnete ich mit einem mehr oder weniger gefüllten Wartezimmer, Zahnarztgeruch und Bohrergeräuschen. Für mich als „Dental- Schisser“ eine mehr als unangenehme Erwartung. Aber nichts der Gleichen trat ein….  Ich erschien 5 Minuten vor dem Termin: kein Bohrer, keine Mitleidenden nur eine freundliche Vorzimmerdame und ein großer Flatsceen auf dem ein beruhigender Naturfilm läuft.
Zwei Minuten früher als geplant sitze ich auf dem modernen Stuhl. Ein langhaariger, freundlicher Zahnarzt unterhält sich mit mir. Eine Schwester übersetzt alles noch einmal, obwohl der Mann gut Deutsch spricht.
Nach kurzer Begutachtung wird mir erklärt, was ich ohnehin schon vermutet habe: eine Füllung würde nicht halten, eine Überkronung wird vorgeschlagen. Einziger Haken: Zähne sind in Ungarn Privatsache- ich muß es cash bezahlen. (Es soll Ärzte geben, die mit einer deutschen Versichertenkarte etwas anfangen können, ich habe keinen gefunden)

Ohne Geld wirds eng

Was Kostet’s?

Ich erhalte diesen Kostenvoranschlag, bitte mir 5 Minuten Bedenkzeit aus um das mit meiner „Finanzministerin“ abzustimmen.
Ich sage zu. Da Freitag ist, und der Fall nicht als „sehr dringlich“ eingestuft wird, bekomme ich nach dem Wochenende am Montag einen Termin und einen zweiten am Donnerstag, dann soll alles fertig sein, so das ich ruhigen Gewissens am Sonnabend Heimfahren kann. Auf eine Anzahlung wird von „Dentsana“ verzichtet.
Am folgenden Montag herrscht im Wartezimmer das selbe Bild. Ruhe und Freundlichkeit. Natürlich auf die Sekunde pünktlich werde ich hereingerufen. Der nette Zahnarzt macht noch einen Spaß. „ich werde Ihnen jetzt die linke Seite betäuben und an der rechten mit der Arbeit beginnen…“ Ich habe das als Kind erlebt und hatte es dort erzählt… im ersten Moment konnte ich nicht darüber lachen…
Dann kam die Betäubung, Panoramaröntgenbild, abschleifen, reinigen der Nachbarzähne, Abdruck und das Provisorium. Das war der anstrengende Teil. Mir wurde übrigens alles bis ins Detail erklärt, warum man dieses Material verwendet und jener Handgriff nötig ist… Für eine Zahnbehandlung kurzweillig und angenehm
Der Donnerstag … alles wie immer, ruhig, pünktlich, sauber, freundlich. Ich nehme Platz, das Provisorium wird entfernt. Noch letzte Reinigungs- und Kontrollarbeiten, dann wird die Krone „aufgeklebt“. Ich bekomme beim ersten zubeißen einen Kontrollstreifen zwischen Ober- und Unterkiefer- an der künstlichen Zahnhälfte wird noch „Feintuning“ betrieben. Fertig!!! Ich merke den überkronten Zahn nicht, alles sitzt perfekt, nichts drückt. Der Arzt lächelt mich an, schüttelt meine Hand- fragt mich nach meiner Meinung „Ich würde sie gern mit nach Deutschland nehmen!“ Er lächelt und bedankt sich für das Kompliment. „Auf Wiedersehen!“ Draußen bei der Empfangsdame bekomme ich die Rechnung, sie entspricht dem Kostenvoranschlag. Mir wird versichert, das die Rechnung so gestaltet ist, das sie von meiner Krankenkasse akzeptiert wird.

das hat's gekostet

die Rechnung

Dann gab es noch eine Garantieurkunde und Werbegeschenke….

ungewohnt...

hier gibt es was dazu…

Für mich schon ein wenig gewöhnungsbedürftig- Werbegeschenke beim Zahnarzt. Aber man kann das niemanden verübeln: Zahnmedizin zahlt hier die Kasse nicht, ist also Privatsache.

2 Jahre

da gibt’s Garantie drauf

Auch eine Garantie gehört dazu.
Von meiner Krankenkasse (der TK) habe ich 174,99€ erstattet bekommen. 134,99 für Zahnersatz und 40€ als „Kostenerstattung“.
Mein Zahnarzt hier in Deutschland meinte jedenfalls, er habe schon schlechtere Arbeiten gesehen.
Ich bin zufrieden und kann „Dentsana“ in Heviz reinen Herzens empfehlen.
Um die Kosten von der Krankenkasse (teilweise) erstattet zu bekommen, sollte man:

  • vor der Behandlung die Krankenkasse anrufen und das weitere Vorgehen abstimmen
  • Nachfragen was wichtig für die Kostenerstattung ist (Gliederung der Rechnung etc.)
  • Unbedingt die Adresse erfragen, wo man den Antrag auf Kostenerstattung hinschicken soll
  • hat man eine Zusatzversicherung, ist es wichtig, das bei der Krankenkasse anzugeben, da die Originalrechnung (meist) bei der Kasse verbleibt.

In fremden Gefilden empfiehlt es sich außerdem sich vorher über den Zahnarzt zu informieren, soweit dies möglich ist. Bei Dentsana: www.dentsana.hu ,hier merkt man auch gleich, ob die Zahnärzte Routine im Umgang mit unserem Abrechnungssystem haben bzw. sich auf Patienten aus DE/ AT spezialisiert haben.