Verdammt lang her, als meine Mutter an einer grauen NĂ€hmaschnine mit elfenbeinfarbenen Bedienelementen saĂ. Kleider, Westen, Jacken und farbige Bettlaken sowie Gardinen und Stores entstanden damals in Heimarbeit. Eine Veritas Schrank/ VersenknĂ€hmaschine mit Tretwippe war ihr heiligstes. Es erstaunt mich noch heute, was diese Maschine geleistet hat. Auch wir besitzen noch so ein ErbstĂŒck. Etwas moderner, mit Motor, aber eine echte Veritas…
Lange Zeit war sie in ihrem Tisch versenkt- die Motorsteuerung war defekt und der Unterfadenspanner machte Probleme. Meine Frau hatte sich daher eine der modernen freiarm NĂ€hmaschinen zugelegt.
Irgendwann kam ich an einem SperrmĂŒllhaufen vorbei, auf dem so eine Veritas lag… Ungepflegt und rostig aber komplett. Mir unverstĂ€ndlich, wie man soetwas wegwerfen kann… DafĂŒr gibt es doch Auktionsplattformen wie Hood.de oder Ebay… AuĂerdem halte ich das fĂŒr ein StĂŒck technischer Kulturgeschichte… SchlieĂlich wurden diese Maschinen im ehemaligen Singer Werk in Wittenberge gebaut.
Hier, nach der Instandsetzung unser „SchĂ€tzchen“ von unten. Stolz bin ich auch auf die noch vorhandene Bedienungsanweisung. Sie lĂ€Ăt sich zwar heute noch beschaffen, unterliegt aber einem Copyright, so das ich sie hier nicht nĂ€her vorstellen kann.
Und so sieht es aus, wenn sie „schlĂ€ft“… Ăbrigens ist die Schublade eigentlich eine Klapplade in der man gefĂŒhlte 1000 Garnhalter und Platz fĂŒr Zubehörteile hat. Ganz nach Singer- Tradition.
Sie darf weiter ruhen- und ab und an hohle ich sie aus der Versenkung…. Den Ersatzteilspender habe ich konserviert- man kann ja nie wissen đ