Bei Silvio hing sie in blau, bei Andreas in braun, bei Jeanette in Orange und es gab sie auch in rot, die kleine Eule. Gefertigt wurden die ĂŒbrigens in der damaligen ÄSSR bei Chronotechna. Einer Uhrenschmiede, deren Grundstein von Firmen wie Gustav Becker und Junghans gelegt wurde. Unter dem Markennamen Prim gab es etliches an Uhren und Weckern. Auch heute noch werden dort Armbanduhren produziert, (Klick!) Meine Eule habe ich durch puren Zufall auf einer Auktionsplattform entdeckt. Es gibt ĂŒbrigens noch einen anderen, aber meiner Meinung nach völlig hirnfreien Artikel dazu im Netz. (HIER!) Aber das Bild dort ist gut. Ich will hier technische Daten und -Details zeigen. Ein genaues Produktionsdatum kann ich nicht angeben, aber da ich diese Uhren schon als Kind kennengelernt habe, gehe ich mal so von 1975…78 als Produktionsbeginn aus. Es gab neben den erwĂ€hnten Farben auch mehrere AusfĂŒhrungen der Gewichte.
Als erstes hier ein paar technische Daten:
GröĂen und Gewichte
LÀnge des Uhrkörpers | ca 17 cm |
LĂ€nge der Uhr inklusive Pendel | ca 32 cm |
Breite der Uhr | ca 9 cm |
Durchmesser des Zifferblattes | ca 9 cm |
Masse des Zuggewichtes | 327 g |
Masse des kompletten Pendels | 3 (!!!!) Gramm |
LĂ€nge der Zugkette | ca 1,15 m |
Kommen wir nun zum Innenleben und der Instandsetzung. Als erstes mĂŒssen die Zeiger ab. Die sind hier mit einer 1mm Standardmutter geschraubt, wie sie auch zum Zusammenhalten des Werks verwendet wird. Dann den rĂŒckseitigen Deckel ab und die im Bild markierten SĂ€geringe lösen. Schon lĂ€Ăt sich das „Herz“ des kleinen „Vogels“ entnehmen. Wie auf den Bildern deutlich zu erkennen: Handlungsbedarf!!! Zum einen verschmutzt und zum anderen keine Schmierung- ein absolutes no go! Also erstmal alles komplett in ein Ultraschall- ReinigungsgerĂ€t. Brennspiritus, Wasser und „Fairy“ verwende ich hier als Reinigungslösung. Wasser ist dabei Hauptbestandteil mit ĂŒber 80%. solange man hinterher alles gut trocknet und abreibt, sowie einölt stellt das kein Problem dar. Das KunststoffgehĂ€use habe ich nur vorsichtig mit einem Lappen gereinigt, um den Druck des Zifferblattes, Schnabels und der Augen nicht zu gefĂ€hrden.
Zum VergröĂern einfach auf die Bilder klicken! Warum ich Wasser in der Reinigungslösung verwende? Wasser löst Staub, Alkohol fettige Bestandteile und das SpĂŒlmittel unterstĂŒtzt beides durch das Beseitigen der OberflĂ€chenspannung. Andere Mittel wie z.B. PER (Tetrachlorethen) muĂ man wegen ihrer GefĂ€hrlichkeit nicht anwenden.
SpĂ€ter habe ich dann doch das Werk auseinander gebaut, um die Lager wirklich sauber zu bekommen. AuĂerdem hatte eines der RĂ€der an einer Stelle ein wenig Rost, den ich entfernen wollte. Da gab es dann eine kleine Ăberraschung – die Hemmung ist aus Kunststoff – in der DDR hieĂ diese Kunststoffart „Duraplast“.
Die nun folgenden Bilder zeigen das Werk zerlegt. Die KunststoffrĂ€der gehören zum Stundenwerk. Eigentlich erstaunlich, das man mit so wenig Aufwand eine Kinderzimmeruhr realisiert bekommt. Ăbrigens empfanden die „SpĂ€tergeborenen“ in meinem Bekanntenkreis die Uhr als „hĂŒbsch“- oder „Ohh! Ist die sĂŒĂ!“
Nun ist alles wieder montiert und sie tickt fröhlich vor sich hin. Viel laufen lassen werde ich sie nicht – sie besitzt zwar eine Ankerhemmung, aber die ist ja wie beschrieben aus Kunststoff. HĂ€tte man da eine einfache Blech-/ Hakenhemmung eingebaut, gĂ€be es mit Sicherheit noch mehr der schönen kleinen Vögel.