Nach etlichen Betriebsstunden war deutlicher VerschleiĂ am Keilriemen unseres RS09 zu erkennen, den ich noch nie gewechselt hatte. Da der Riemen neben der Lichtmaschine ja auch den LĂŒfter antreibt, ist er fĂŒr den Motor „lebenswichtig“.
Das so eine GeblĂ€sekĂŒhlung jede Menge Schmutz anzieht war mir klar, aber diese Menge an klebrigem Belag hatte ich nicht erwartet. Ich sah mich daher gezwungen, alles zu demontieren und zu reinigen. Man sollte ĂŒbrigens keine Angst davor haben und die Lichtmaschine gleich mit ĂŒberholen.
Hier im Bild die Lichtmaschine: der Pfeil zeigt auf die Schraube, die man vor der demontage ein…zwei Umdrehungen lösen muss, wenn man an die Platte mit den Elektrokohlen will oder/und den Rotor ausbauen. Dies ist wiederum notwendig, wenn man an die Lager muĂ. Zur Demontage muss man neben der Schraube im Klemmbrett die beiden Senkkopfschrauben im vorderen Lagerschild herausdrehen und die beiden Muttern der SpannstĂ€be lösen. Die nĂ€chsten Bilder zeigen die demontierte LiMa. Bei meiner war das Lager auf der Seite, wo die Riemenscheibe sitzt, (fast) trocken. Wieder ein Indiz dafĂŒr, das man den Zustand der LiMa nicht auf die leiche Schulter nehmen sollte.
Zum reinigen verwendet man am besten einen einfachen Lappen, den man mit ein wenig Benzin trĂ€nkt. FINGER WEG VOM SANDPAPIER!!!!! Es gibt ja immer noch den weit verbreiteten Irrtum, das man den Kommutator mit Sandpapier reinigen kann. Das ist falsch!!! Das Sandpapier rauht das Kupfer auf- das fĂŒhrt zu einem starken VerschleiĂ der Kohlen und zu Abbranderscheinungen am Kommutator. Es lĂ€Ăt sich nur zu Reparaturen verwenden- und dies auch nur mit den beschriebenen Nebenwirkungen.
Der Rote Pfeil zeigt auf den Kommutator, der gern fÀlschlich auch als Kollektor bezeichnet wird.
Auch den Rotor selbst sollte man nicht mit Sandpapier „pflegen“. Sollte wirklich ein wenig Rost am Wickelkörper sein, ist dies ein Zeichen langen Stillstandes. Einfach den Rost mit ein wenig Schmierfett einreiben und dann mit einem StĂŒck Holz grob entfernen, Wer möchte kann am Kommutator die Polspalten (die Ritzen zwischen den KupferplĂ€ttchen) mit einem Steichholz leicht auskratzen. NIEMALS einen Schraubendreher verwenden, er könnte die PlĂ€ttchen lösen oder beschĂ€digen. Vorsicht auch mit der Wicklung, der Kupferdraht besitzt nur eine Lackschicht als Isolierung. Kratzer vermeiden.
Dann baut man den ganzen Kram einfach wieder zusammen.
Als letztes dann den Keilriemen montieren. Man muss ihn ĂŒbrigens nicht „bis ultimo“ spannen, da die KrĂ€fte, die er zu ĂŒbertragen hat, relatv gering sind. Zum Keilriemen selbst: SPZ 1037 ist fĂŒr diese AusfĂŒhrung Motor der Richtige. Allerdings habe ich einen XPZ 1037 bestellt- da die obere Riemenscheibe einen relativ kleinen Durchmesser hat.
AussenlĂ€nge 1050mm, WirklĂ€nge 1037mm. Der Unterschied zwischen XPZ und SPZ besteht Ă€usserlich darin, das die XPZ- Riemen an der Unterseite viele kleine Dehnungskerben hat, damit also fĂŒr Riemenscheiben mit kleinem Durchmesser besser geeignet ist. Den Riemen bekommt man gĂŒnstig im Internet.
Als allerletztes dann die Schutzabdeckungen wieder montieren und den oberen Deckel wieder anbauen.