Ausgekuppelt

Nun ist bald Herbstfest und ich hab den Motor jetzt erst eingebaut. Warum? Jede Menge Probleme, dazwischen der Urlaub und der tägliche Kampf mit den ganz normalen Dingen.
Mein Hauptproblem lag darin, das der Motor einfach nicht mehr an das Getriebe wollte. Ich habe mir jedoch zu helfen gewusst und die Hindernisse nach und nach überwunden.

1. Vernünftige Auflage schaffen
Wie im folgenden Bild zu sehen, habe ich mir aus Holz einen Bock gebaut, auf dem der Motor gut steht. Die richtige Höhe zum Ansetzen bekommt er durch den Hubwagen.

Not macht erfinderisch

mein Motormontagebock

Wichtig ist, den oberen Teil, auf dem die Maschine ruht, steif genug zu bauen, sonst arbeitet der Bock zu sehr in sich.

2. Kupplung zentrieren
Was bei PKW’s noch relativ einfach ist, kann bei Traktoren und ähnlicher Landtechnik zur Katastrophe werden: das Zentrieren der Kupplung. Während man beim PKW nur eine Welle hat, besitzen Traktoren meist eine sogenannte Königswelle- eine Welle in der Welle. Die Äußere ist dabei für die Fahrkupplung und die innere für die Zapfwelle. Das ist Notwendig, um auch wenn das Fahrzeug steht Anbaugeräte betreiben zu können. Als Beispiel sei hier nur eine Wasserpumpe für’s Vieh erwähnt.
Das heißt im Klartext, man hat 2 Wellen, die ineinander greifen müssen.

statt Zentrierdorn: Schrauben

8 Schrauben M6

Durch einen glücklichen Zufall stellte ich fest, das man ganz normale 6mm Schrauben zwischen die Kupplungsscheibe und den Zapfwellenantrieb klemmen kann- und schon ist die Scheibe 100%tig zentriert. WICHTIG: die Schrauben erst entfernen, wenn man den Kupplungsautomaten wieder festgeschraubt hat. Ansonsten kann es passieren, das sich die Scheibe einen Milimeter verschiebt- dann „darf“ man noch einmal….
3. Automat einstellen/ kontrollieren
Wenn man das fertig hat, ist es wichtig, die Einstellung des Kupplungsautomaten zu prüfen. Die Finger müssen 3,3 bis 3,6 cm Abstand zum Boden haben. Ist der Abstand größer, wird nicht eingekuppelt, ist der Abstand zu klein, wird nicht sauber ausgekuppelt. AUFPASSEN: die 3 Finger müssen alle exakt den gleichen Abstand zur Kupplungsscheibe haben, sonst wird die Kupplung schräg ausgerückt, was zu einem Versagen und einem starken Verschleiß der an allen Teilen führt.

Getriebeseite

hier muss die Kupplung exakt passen

4. abschließende Arbeiten
Vor dem Zusammenbau die Zapfen auf der Getriebeseite ein wenig einfetten und auch die Oberfläche des Kupplungsdrucklagers mit einem dünnen Fettfilm versehen. Aber Vorsicht!!! Das Fett darf nicht umherfliegen und sich auf derKupplungsscheibe breit machen.
Der schwarze Schlauch ist die Schmierfettzuführung für das Drucklager. Oftmals ist das dünne Kupferrohr (ist nicht zu sehen) am Ende des Schaluches gebrochen. Es läßt sich aber leicht neu ansetzen. Man muß es nur wieder durch die Klemmutter schieben und ein wenig aufbördeln. Man kann es aber auch weglassen, sollte aber dann einen Schmiernippel an der Stelle einbauen, um zu verhindern, das das Fett aus dem Drucklager entweicht.
Auf der Motorseite hat man jetzt letztmalig Gelegenheit, sich Starterkranz und Anlasser anzusehen und gegebenfalls ein wenig einzuetten.

5. Zusammenbau
Um alles wieder zusammen zu bauen, habe ich folgende Hilfsmittel verwendet:
– 3 Holzklötze ca 2,3 bis 2,4 cm lang zum Abstand kontrollieren (siehe nächstes Bild)
– 2-4 Holzkeile um den richtigen Winkel zu finden
– einen kleinen Ratschenspanngurt um den Motor an das Getriebe zu drücken

primitiv aber kaum zu ersetzen

Abstandshalter

Als erstes den Motor auf dem Bock mittels Hubwagen an das Getriebe fahren. Dabei auf die richtige Höhe achten. Behutsam die Stehbolzen in die Kupplungsglocke einführen. Sollte der Motor seitlich schräg stehen, mit den Holzkeilen ausrichten. Den Motor bis zum Anschlag weiter einschieben. Ungefähr 2,5…3,0 cm Spalt  zwischen Motor und Getriebe bleiben- und nichts geht mehr… Jetzt einen Gang einlegen und die Zapfwellen auf „Motorgebunden“ schalten. Nun brauchen wir die Holzklötze. Sie müssen jetzt überall zwischen Motor und Getriebe passen. Den Spanngurt ansetzen, so das er den Motor auf das Getriebe drückt. Passen die Holzklötze an einer Stelle nicht, ist Motor schief und dann stehen sich die Zapfen und Hohlwellen nicht gegenüber!!! Wenn man alles ausgerichtet hat mit eien großen Schlitzschraubendreher durch das Anlasserloch am Starterkranz den Motor langsam drehen. Mit der anderen Hand die Zapfwelle bewegen. Jetzt sollte sich der Motor bis zum Ende an das Getriebe bringen lassen – fertig.
Wenn man den Motor anschraubt, Unterlegscheibe und Federring nicht vergessen, sonst wird sich der Motor später wieder vom Getriebe lösen…

6. Kontrolle
Bevor man beginnt alles wieder anzuschrauben, sollte man den Kupplungsautomat kontrollieren. Dazu ein Hinterrad soweit aufbocken, das es sich drehen lässt. Wenn kein Gang eingelegt ist, muss sich das Rad drehen lassen (ruhig mit Kraft probieren). Ist ein Gang eingelegt, darf sich das Rad nicht drehen lassen. Wenn doch: ist der Vorwärts/ Rückwärts Umschalter nicht im Leerlauf??? Wenn ja in eine Position bringen. Ist die Lamellenkupplung am Lenkradsockel auf „Fahrt“ oder „Stand“?- Sie muß auf „Fahrt“ stehen. Lässt sich das Rad immer noch drehen, ist der Kupplungsautomat falsch eingestellt- dann heißt es „Motor wieder raus und noch einmal bitte!“.
An sonsten kann man damit beginnen, den ganzen anderen „Quatsch“ wieder anzuschrauben. Hier noch ein Tipp: Hat man vergessen, den Betätigungshebel an der Kupplungsglocke auf die Welle zu schieben, reicht es aus, den Hydrauliköltank und den Schmiernippel der Kupplungsausrückwelle abzuschrauben (die Schläuche können dranbleiben!!)- der gewonnene Platz sollte ausreichen um den Hebel einzubauen….

„komische“ Schilder

wer kennt das obere Schild?

wie verhält man sich hier?

Wer in der EU beruflich LKW fährt, weiß es schon längst: jeder kocht sein eigenes Süppchen. Ladebestimmungen, Tonagen, Ladungssicherung, Höchstgeschwindigkeiten… Nicht einmal Verkehrsschilder sind „symchronisiert“. Hier ein paar schöne ungarische…

Lange haben wir gerätselt- zu groß ist die Ähnlichkeit mit dem darunterliegenden Zeichen. Das obere Schild steht immer vor Hügeln, über die man den Gegenverkehr nicht  sehen kann. Beim überholen ist erhöhte Vorsicht geboten. In anderen Gebieten der EU hätte wohl einfach ein Überholverbotsschild gestanden. Wer denkt, das man nach diesem Schild suchen muss, ist übrigens auf dem Holzweg. Es handelt sich dabei nicht um ein Rudiment aus alten Zeiten.

Anfang des "Loches" in der Ortschaft

Bebauung zu Ende, aber der Ort nicht!!!

Nur einmal gesehen haben wir das folgende Paar: Wenn Ortschaften „Löcher haben“…

Ich habe jedoch keine Ahnung, ob die Schilder Einfluss auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit haben. Nach dem Verhalten der ungarischen Fahrer kann man nicht schlussfolgern…

"Loch" Ende

die Ortschaft geht weiter

Das Letzte der Schilder sieht man sehr oft – aber genauso oft wird es missachtet. Wer kann sich noch an die alten, runden Stoppschilder erinnern? Vom Stil her ist das Letzte auch so. Ich weiß, das es früher bei uns ein ähnliches, zweigeteiltes Verbotsschild gab. In der oberen Hälfte war ein Motorrad, in der Unteren ein Auto. Das Ungarische Schild würde ich bei uns auch einführen- allerdings würde ich es noch um ein Symbol erweitern. Als viertes würde ich hier einen alten VW T2 oder T3 abbilden, die teilweise für LKW und Busse nervige Hindernisse sind…..
Man kann sicher sein, das man auf den ungarischen Straßen, an denen dieses Schild steht vor allem eines findet: Traktoren…

schrottfeie Straße

Wenn sich mal alle daran halten würden…