Hier habe ich etwas ganz besonderes: einen Macom Pegasus 300 plus.
Durch Zufall bekam ich ein arg lĂ€diertes Exemplar in die Hand, das GehĂ€use war mehrfach gebrochen, das Display funktionierte nur noch in Teilen und der LĂŒfter wollte erst nach einem Schubs anlaufen… Aber er wollte leben!!! Der Akku lieĂ sich laden … Ich konnte das Ding nicht wegwerfen, ganz im Gegenteil, ich regte mich ĂŒber die Vollpfosten auf, die soetwas aus Langeweile zerstören. Lange Zeit lag das GerĂ€t in der Ecke, ich brauchte Teile und kam nicht voran.
Irgendwann fand ich im Netz einen Macom 759, ebenfalls defekt. Das GehĂ€use sah gleich aus…. Fazit: es war das gleiche GerĂ€t nur mit einem 233Mhz Prozessor also beschloss ich: aus 2 mach 1… Auch das „neue“ GehĂ€use hatte einige BrĂŒche, so das es nicht möglich war ein völlig unbeschĂ€digtes zu basteln. Leider lieĂ sich der Kunststoff auch nicht wirklich kleben, so dass man dem GerĂ€t die durchlebten Strapazen bei nĂ€herer Betrachtung heute noch ansieht.
Als sich dann das Bios meldete und auch das Display fehlerfrei arbeitete war ich doch sehr zufrieden. Im Gegensatz zu vielen andere Laptops hat der Macom ein paar kleine Besonderheiten, die ihn auszeichnen. So besitzen die wenigsten GerĂ€te aus dieser Zeit besitzen ein DVD Laufwerk – hier war es mit dabei und voll funktionstĂŒchtig. Das „geflĂŒgelte Pferd“ hat zudem schon 2 USB Ports. Am erstaunlichsten ist aber das das BIOS ACPI kompatibelist. Ein Umstand, der mir spĂ€ter noch reichlich Sorge bereiteten sollte. Nach der Installation von Windows 2000 und dem AufrĂŒsten auf 256MB Ram merkte ich, das ich das Windows nicht wollte. Schon weil es dafĂŒr keinen aktuellen Browser mehr gab. Internet bekam ich ĂŒber die hier abgebildete
„Sitecom WL-140“ PCMCIA Card.
Aber das OS war ein Problem. Ich testete Chonochaet-OS und AntiX, beide auf der Basis von Arch Linux. Und da war mein Problem: sobald der Rechner mittels Akkupower startete und der „Pinguin“ das Ruder in die „Hand“ nahm blieb der LĂŒfter stehen. Egal ob man im Bios „CPU thermal Contol“ „Enabled“ oder „Disabled“ hatte. Nix KĂŒhlung. Einziger Trick: am Netzteil lassen. AuĂerdem lieĂ sich die Sitecom Wlan Karte nicht aktivieren. So nicht!!! Also gegoogelt…. Arch verwendet nur freie Software und im Kernel sind wohl normalerweise ein paar Zeilen unfreier Code… Die Sitecom Karte braucht auĂerdem das Paket „Linux-firmware-nonfree“ und die Ati Graka FGLRX. Dann bin ich bei Puppy Linux gelandet. Puppy wary, Puppy slacko… Es funktionierte zwar, war aber immer noch langsam, auch hatte ich den Eindruck, das der Xserver nicht so stabil war, wie ich es gewohnt bin. Einige Programme lieĂen sich nicht installieren… Das die Zeiten des „schnellen Pegasus“ vorbei sind, war mir auch klar, aber
nirgendwie konnte das nicht alles sein. Ich wollte mit dem GerĂ€t ja Abends auf der Couch ein bischen Earthlost spielen oder mal in einem Auktionshaus vorbeischauen. Das auf Puppy Linux basierende Macpup 528ist hier eine echte Alternative đ Der Enlightenment Windowmanager ist noch Ressourcen schonender als der JWM… (und sieht cooler aus). Es basiert ĂŒbrigens auf (Ubuntu) Lucid Lynx, welches ja noch eine Weile supported wird. Man muĂ ĂŒbrigens im BIOS „CPU thermal Control“ auf „Disabled“ einstellen, sonst lĂ€uft der LĂŒfter nicht. Auch wichtig: bei „installed OS“ muĂ „other“ stehen, sonst ist man an die ganzen EinschrĂ€nkungen von Windows gebunden und erhĂ€lt eine instabile Installation.
Erstaunt war ich darĂŒber das der OPERA Browser schneller und viel leichter als der Firefox ist. Auch Pidgin (ICQ) lĂ€uft. Gestern hab ich erst bei e…ay einen Staubsauger mit dem GerĂ€t gekauft- gemĂŒtlich von der Couch aus…
Technische Daten:
- Akku: 4500mAh, li-io, Netzteil 19V
- 300Mhz Mobile Pentium II
- 256Mb Ram (SD PC100 SO Dimm- bei PC133 wird nur die HĂ€lfte Ram erkannt!!!)
- Intel BX440 Chipset
- ATI 3D Rage LT Pro AGP 133
- 15″ Display max. 1024×768 Pixel
- Texas Instruments PCMCIA Adapter
- Multimedia audio controller ES 1968 Maestro 2
- Mulimedia video controller ALi Corporation M3309
- max. Festplattengröre 8Gb (ausprobiert)
Anmerkungen/ Besonderheiten:
- mehr als 256Mb Ram möglich, allerdings nur „low Density“ (PC100)
- ACPI kompatibles BIOS (LĂŒfter muĂ permanent laufen!!!- lm-sensors funktionslos)
- 2 USB Ports (1,1)
- DVD Laufwerk
- Netzwerkverbindungen nur ĂŒber PCMCIA möglich
- der MACOM Green 759 ist fast Baugleich- er hat jedoch nur eine 233Mhz CPU
Wer schon einmal selbst kompiliert und debuggt hat, weià wieviel Arbeit das macht. Deshalb möchte ich mich bei Barry Kauler und den Machern von Macpup bedanken.
Es gibt ĂŒbrigens unter tuxmobil.de eine groĂe Sammlung Installationsbeschreibungen von Linux auf tragbaren GerĂ€ten. Bevor man sich herumĂ€rgert- hereinschauen lohnt sich.
Hoffentlich bleibt mir mein Macom noch lange erhalten…