T- Shirts fĂŒr die Schule- alles Ausschuss?

Ich bin sauer. Nein nicht wegen der 7 Euro die das Teil gekostet hat, sondern weil hier eigentlich totaler Ausschuss geliefert worden ist.
Schade um die Zeit, die sich engagierte Eltern „ans Bein“ gebunden haben. Über ein halbes Jahr hin und her und unter’m Strich haben die engagierten Eltern noch die „PrĂŒgel“ einstecken mĂŒssen von denen, die „nur“ Geld gegeben haben. Um so etwas in Zukunft zu verhindern plaudere ich mal aus dem NĂ€hkĂ€stchen und werde hier ein paar Tipps und Tricks aufzeigen. Es liegt mir fern den Organisatoren noch eins „drĂŒberzuziehen“, die Druckerei, die das gefertigt hat, sollte sich allerdings nach einem anderen BetĂ€tigungsfeld umsehen….

Siebdruck kurz erklÀrt

Was ist das Siebdruck? Ein altes, einfaches Druckverfahren mit dem man Aufkleber, Papier und Textilien bedrucken kann. Dazu braucht man einen Rahmen (aus Holz, Stahl oder Aluminium) einen ĂŒbergroßen Radiergummi (Rakel genannt) und etwas tĂŒllartiges Gewebe. Das Gewebe wird auf den Rahmen gespannt. Dann werden die Stellen, die nicht drucken sollen auf dem Gewebe „zugeklebt“. Mit dem „Radiergummi“ wird nun die Farbe durch das Gewebe auf den zu bedruckenden Stoff gerĂŒckt. Fertig.
Das Gewebe ist natĂŒrlich kein TĂŒll, sondern ein hochfestes Polyester/ Polyamidgewebe. Je nach Einsatzzweck muss das Siebgewebe feiner oder grober sein. Auch der Fadentyp spielt eine Rolle. FĂŒr normalen T-Shirtdruck verwendet man normalerweise Gewebe mit 45 dicken FĂ€den pro Zentimeter- dieser Gewebetyp wird einfach „45T“ bezeichnet. Übrigens fĂŒr Drucke auf Kuststoff ungeeignet- da braucht man schon 120T-also 120 dicke FĂ€den pro Zentimeter.
Aber bleiben wir beim Textildruck- die Farbe. Hier gibt es 2 Sorten: fĂŒr helle und fĂŒr dunkle Bedruckstoffe. Mit „hell“ ist hier eigentlich nur weiß gemeint. Und dann ist da noch der Siebsprung- so bezeichnet man den Abstand des Siebes zum Bedruckstoff. DafĂŒr ist wichtig, das das Sieb wirklich parallel zum Beduckstoff ist. Dies als kleine Beschreibung, so das jeder, der hier liest, die Fehler auch nachvollziehen/ erkennen kann. Zum VergrĂ¶ĂŸern bitte auf die Bilder klicken.

Man kann im nachhinein nicht hundertprozentig sagen, welche Ursachen dieser Fehldruck hat. Eine kleine Analyse ist aber trotzdem möglich.

1. Die verbogenen Kanten der Buchstaben:
hier wurde ein Truetype- Font minderer QualitĂ€t verwendet. Der Effekt ist schon in Officeprogrammen zu sehen, wenn man „Kanten der BildschirmzeichensĂ€tze glĂ€tten“ unter Windows abschaltet und dann eine große Textzeile erstellt. Satz- und Druckprofis kennen das Problem und haben daher meist ĂŒberarbeitete Computerschriften.

2. Der fleckige Druck:
hier gibt es mehrere mögliche Ursachen
– zu feines Siebgewebe- die Farbpartikel passen dann nicht mehr durch das Sieb
– zu viel VerdĂŒnner/ Verzögerer in der Farbe
– angetrocknete Farbe im Sieb
(Verzögerer ist eine VerdĂŒnnung die langsam verfliegt und dasTrocknen der Farbe im Sieb verhindern soll)

3. Die eckigen RĂ€nder an den geometrischen Figuren:
-zu großer Siebsprung
-zu starker Andruck des Rakels auf das Siebgewebe
(das passiert immer dann, wenn man das Gewebe verzieht)

4. Die Marke:
– nur Stoffe ohne Appretur lassen sich dauerhaft bedrucken
– reine Baumwolle ist fĂŒr gute QualitĂ€t unerlĂ€sslich
(Appretur ist ein chemisches Hilfsmittel, das den Bedruckstoff Schmutzfrei halten soll- somit haftet die Farbe nicht. Nur Baumwolle lĂ€ĂŸt sich dauerhaft mit handelsĂŒblichen Textilfarben bedrucken- Beimischungen anderer Fasern können die Haltbarkeit und den Kontrast vermindern. In Deutschland dĂŒrfen noch bis September 2014 Textilien, die als 100% Baumwolle gekennzeichnet sind und nur mehr als 85% Baumwolle enthalten, verkauft werden. Spezielle T-Shirts fĂŒr den Siebdruck sind z.B. „Screenstars by Fruit of the Loom“)
– die Marke ist also Vertrauenssache

5. Zugematschte Details:
-Konsistenz der Farbe stimmt nicht (zuviel VerdĂŒnner/ Verzögerer)
-der Bedruckstoff (T-Shirt)  ist nicht fest auf der Unterlage

6. Tricks:
Wenn man Vorder- und RĂŒckseite bedrucken will braucht man 2 Siebe. Also 2 mal Kosten- falsch! Der Siebdrucker lĂ€ĂŸt sich 2 Siebe bezahlen, nimmt aber nur ein etwas grĂ¶ĂŸeres. Mit den richtigen Mitteln kann man eines der Motive abkleben….(geht natĂŒrlich nur bei Handsiebdruck- nicht bei Automaten)
FĂŒr einfache Motive (wie hier verwendet) gibt es ĂŒbrigens einen Maskierfilm, mit dessen Hilfe man die Druckform (Sieb) fĂŒr „ein paar Cent“ selbst beschichten kann. Macht man Rastersiebdruck (Fotos) muss man das Sieb meist beschichten lassen. Dieser Weg ist auf alle FĂ€lle teurer und stellt spezielle Anforderungen an die Abwasserentsorgung.
Das T-Shirt muss wĂ€hrend des Druckes fixiert werden, dafĂŒr kann man SprĂŒhkleber verwenden.
Um ein Auswaschen der Farbe zu verhindern, braucht man eine Trockenanlage- so sagt man es dem Kunden. Sie besteht bei vielen Werbefirmen aus einem BĂŒgeleisen…

So kann es aussehen:

Damit ist aber noch nicht geklĂ€rt wo man denn nun vernĂŒnftige QualitĂ€ten herbekommt. Alles, was ich nicht selbst machen konnte habe ich hier (klick!) machen lassen. Wer selbst anfangen will- als Arbeitsgemeinschaft durchaus fĂŒr Schulen geeignet- hier (klick!) mein HĂ€ndler. Die waren immer Fair und haben auch mal mit Fachwissen geholfen. Ab und an gab es sogar Seminare- fĂŒr diesen HĂ€ndler war zu meiner aktiven Zeit nur ein Stammkunde ein guter Kunde…
Meine Empfehlung fĂŒr den Anfang: Weiße Shirts und Dekaprint 2000- man muß nur noch in vorgeschriebener Menge Fixatur zumischen und los gehts- natĂŒrlich mit BĂŒgeleisen und SprĂŒhkleber….
Übrigens- wer wegen des Preises meckert- versucht doch mal im Laden ein unbedrucktes T-Shirt fĂŒr 7 Euro zu bekommen… Ich wĂŒrde lieber 10…12 Euro in die Hand nehmen und hĂ€tte dann gern ein etwas besseres Gewebe.

KopflĂ€use immer ein Spaß – frĂŒher und heute

Wer kann sich noch an die Kopflausattacken in der Schulzeit erinnern? Man kam zur Schule , ahnte nichts und dann hieß es fĂŒr uns ab ins alte Gaswerk, da stand eine Baracke wo die LĂ€useĂ€rtzte waren. Der Hintergrund war ein ganz simpler: irgendein Depp hatte LĂ€use und war so irre das in der Schule zu melden. Da wurden ohne Gnade die Persönlichkeitsreche aller total beschnitten und die ganze Schule musste zur Entlausung. Sogar die Lehrer. Das PrĂ€parat hieß damals „Delitex“-es stank 5 Meilen gegen den Wind und war unangenehm  auf der Kopfhaut. Nicht einmal eine Krankschreibung half- dann musste man privat dahin. Wenn es die DDR noch lĂ€nger gegeben hĂ€tte, wĂ€ren KopflĂ€use sicher auf der Liste der bedrohten Arten gelandet…

Lausebild

Lausebild

Heute ist das alles viel lockerer und der Lausbestand ist auch nicht mehr gefÀhrdet.
Vor 4 Monaten entdeckten wir zufĂ€llig ein/ zwei LĂ€use auf dem Kopf unserer Tochter, wir alarmierten alle befreundeten Eltern, machten eine grĂŒndliche Entlausung und wiederholten diese um evtl. geschlĂŒpfte Jungtiere noch zu erwischen.

Die Schule reagierte mit Hinweiszetteln fĂŒr alle Eltern. Bis heute hat sich an der Situation nichts geĂ€ndert- mit einem Unterschied- wir haben unserer Tochter die Haare gefĂ€rbt. Seit dem ist sie lausfrei.

Heute darf ja ein Erzieher nicht einfach nachsehen ob ein Kind LĂ€use hat, das ist ja ein schwerer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Der „militante“ Elterntrupp, der die LĂ€use ausrotten möchte, hat das Gesundheitsamt um Mithilfe gebeten- aber da auch dort gespart wird, gibt es nicht genug Mitarbeiter und damit jede Menge VorwĂ€nde ersteinmal nichts tuen zu können. Wie gut das es sich dabei nicht um eine lebensgefĂ€hrliche Epedemie handelt, wir wĂ€ren ja schon alle tot. So wird auch diese Schule in der kleinen Dossestadt, die den Namen einer Schriftstellerin trĂ€gt, ein Ort der Artenvielfalt und des Naturschutzes bleiben, wĂ€hrend die LausbekĂ€mpfer langsam ihre Kinder vergiften.

Hausaufgaben?????!!

in der Schule gemacht

So Nicht!!!

Damals, als ich zur Schule ging, gab es schon die Möglichkeit Hausaufgaben im Schulhort zu machen. FrĂŒher hat die Hortnerin (meine hieß Frau Lindner) aufgepaßt, das alles richtig und (halbwegs) ordentlich erledigt wird. Heute ist es weder das Eine noch das Andere. Jeden Abend sitzen wir mit unserer Tochter und kontrollieren die kontrollierten Hausaufgaben, um sie mit ihr nochmal zu machen.  Es ist nicht so, das sie es nicht kann- Mangel an Konzentration und jede Menge Ablenkung im Hort sind hier die Ursache. Beschweren hilft nicht. Also QuĂ€len wir unser Kind weiter- nach 16 Uhr, wenn die Leistungskurve eines Menschen „Bodenkontakt“ hat machen wir Hausaufgaben…